Rund 270 Personen der Evangelischen Allianz Region Huttwil trafen sich am Sonntag, 15. Januar 2017 zu einem feinen Brunch und einem ansprechenden Gottesdienst für Jung und Alt in der Chipfhalle Dürrenroth. Der Anlass bildete den Abschluss der diesjährigen Allianzgebetswoche und widmete sich dem 500jährigen Jubiläum der Reformation.

 

Schon vor neun Uhr strömten die ersten Besucher in die apart geschmückte Chipfhalle in Dürrenroth und nahmen an den festlich gedeckten Tischen Platz. Ab neun Uhr lockte ein reichhaltiges Brunchbuffet, dazu servierte ein motiviertes Team Getränke. Bei angeregtem Plaudern und dem feinen Essen verflog die Zeit im Nu. Rund eine Stunde später eröffnete Thomas Eggler, Präsident der Evangelischen Allianz, Sektion Huttwil, den offiziellen Gottesdienst und machte den Einstieg ins Thema: „Wir feiern den gnädigen Gott“. Dieses leitete er von einem der fünf Grundsätzen der Reformatoren ab („sola gratia“ – Allein durch Gnade).

 

Im ersten Teil des Gottesdienstes sorgte Manfred Tanner mit seiner Bauchrednerpuppe „Babette“ für einige herzhafte Lacher. Diese stellte sich Gott als „Wolke mit Hosenträgern“ vor und ging auch sonst mit erfrischender Offenheit an die grossen Fragen des Lebens heran. Dem Anspiel folgten ein paar fröhliche Lieder, die von Martin Jufer am Piano begleitet wurden. Sie luden zum Einstimmen ein und passten gut zur gemischten Gemeinschaft aus verschiedenen Landes- und Freikirchen der Region.

 

Nachdem die Kinder in ihr eigenes Programm gewechselt hatten, nahm Matthias Stalder in seiner Kurzpredigt noch einmal Bezug auf die Geschehnisse vor 500 Jahren. Gemeinsam mit den Zuhörern tauchte er für einen Moment in die Zeit der Reformation ein. Er erläuterte, dass die Frömmigkeit des Volkes zu dieser Zeit von Angst vor einem zornigen Gott geprägt war, vor dem es sich zu retten galt. Weil die Bibel nur in Lateinisch verfügbar war, war es der Mehrheit der Menschen nicht möglich, sich eines Besseren zu belehren. Der Handel der Kirche mit Ablassbriefen, die dem Käufer eine Verkürzung seiner Leidenszeit im Fegefeuer versprachen, war gang und gäbe. Erst die Reformatoren machten den Inhalt der Bibel der breiten Öffentlichkeit zugänglich und definierten damit die Verhältnisse zwischen Menschen, Kirche und Gott neu.

 

Im Anschluss buchstabierte er das Wort „GNADE“ mit: „G wie Gott“. Gnade kommt immer von Gott und allein durch Gott. Gnade bedeutet übersetzt auch „beugen“. Gott beugt sich zu uns, neigt sich uns zu. Für das „N“ setzte er „Nicht verdient“ ein. Er betonte, dass Gnade weder durch gute Werke verdient, noch durch Geld gekauft werden kann. Das „A“ stand in seiner Predigt für „Alle“, da Gnade universell gilt. Für das „D“ wählte er „Do it“ oder deutsch: „Mach etwas!“ Jeder Mensch kann Gottes Gnade willentlich und explizit in seinem Leben in Anspruch nehmen. Mit „E“ wie „Ewig“ schloss er seine Gedanken ab.

 

Im letzten Teil des Gottesdienstes stellte Thomas Eggler die neue Kampagne der Huttwiler Allianz vor. Inspiriert vom Jubiläumsjahr zur Reformation lautet diese „Heute schon gefeiert?“. Jede Mitgliedskirche ist eingeladen ihre Anlässe auf der brandneuen Homepage (allianz-huttwil.ch) zu publizieren. Ein ganz besonderes Fest steht unserer Region vom 23.-26. März 2017 bevor. Dann findet die 2. Auflage der WOWGOD-Days (huttwil.wowgod.ch), ein Grossevent für Junge und Junggebliebene im Campus Perspektive in Huttwil statt. Nach einer kurzen Videobotschaft des Hauptredners Andreas „Boppi“ Boppart, stellte Thomas Eggler ein paar Interviewfragen an Sanja Wüthrich. Diese hatte bereits bei der ersten Austragung der WOWGOD-Days mitgewirkt. Sie zeigte sich begeistert über die gewachsene Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kirchen in unserer Umgebung und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass im März erneut Geschichte geschrieben wird.

 

Zum Abschluss des Gottesdienstes lud Pfr. Iwan Schulthess zum Abendmahl ein. Für einmal wurde dieses den Gästen von der Helfercrew an den Platz gebracht und anschliessend gemeinsam eingenommen. Ein letztes Musikstück und der Segen rundeten den gelungenen Gottesdienst ab. Wer schon wieder Hunger verspürte, durfte sich danach noch einmal herzhaft am Brunchbuffet bedienen und weiterhin die Gemeinschaft geniessen.

 

(Bericht: Renate Stalder)